In der Schwangerschaft ist die Entzündungsbereitschaft erhöht. Deshalb kommt es häufiger zu Zahnfleischbluten. Wenn die Blutung schnell wieder vergeht, brauchen Sie nichts zu unternehmen. Sicherheitshalber sollten Sie zwischen der 20. und 30. Schwangerschaftswoche aber einen Zahnarzt konsultieren, der dann einen Blutungstest vornehmen wird. Wir machen den BoP (bleeding on probing), der sehr aussagekräftig ermittelt, ob entzündungsaktive Zahnfleischtaschen vorliegen.
Sollten wir eine Blutung feststellen, empfehlen wir Ihnen den a-MMP-8-Test, der eine Aussage darüber erlaubt, ob durch eine bestehende Parodontitis bei Ihnen ein Frühgeburtsrisiko besteht.
Sollte die Blutung längere Zeit anhalten, vereinbaren Sie bitte gleich einen Zahnarzttermin.
In der Schwangerschaft sollte eine zahnärztliche Behandlung grundsätzlich nur erfolgen, wenn eine Verschlimmerung des Befunds zu erwarten ist und nicht zugewartet werden kann oder wenn die Krankheit selbst Auswirkungen auf den Verlauf der Schwangerschaft haben kann.
In den ersten drei Monate sollten nach Möglichkeit keine Behandlungen erfolgen, weil viele Entwicklungsstufen des Embryos störanfällig sind und deshalb ein Risiko für Fehlentwicklungen besteht.
Kurz vor der Geburt kann durch Behandlungsmaßnahmen der Geburtsvorgang eingeleitet werden.
Deshalb versuchen wir, notwendige Behandlungen in die Zeit zwischen der 20. und 30. Schwangerschaftswoche zu planen.
Eine systematische Parodontitis-Behandlung wird von uns in der Schwangerschaft nur durchgeführt, wenn der a-MMP-8-Test darauf schließen lässt, dass ein Risiko einer Frühgeburt vorliegt.
Wir sprechen den Zeitpunkt der Behandlung dann Ihrem behandelnden Gynäkologen ab und wählen den Termin so, dass eine möglichst stabile Phase der Schwangerschaft vorliegt.
In den ersten drei Monaten der Schwangerschaft und wenn kein Frühgeburtsrisiko vorliegt behandeln wir die Entzündungen nur swymptomatisch mit Chlorhexidin-Lösungen.