Die Welt-Zahnärzte-Organisation FDI ruft zu einer Neuorientierung in der Zahnmedizin auf :
Patientenorientierte Behandlung.
Das ist das Gegenteil von dem, was in gewinnorientierten Investor-geführten Versorgungszentren praktiziert wird. Zahlen der Krankenkassen belegen, dass in den großen
Versorgungszentren 50% mehr abgerechnet wird als im Durchschnitt der Praxen.
HIER das Statement der FDI:
"Minimal-invasive dentistry means
• patient centered care
• application of a systematic respect for the original tissue
• a range of new techniques and procedures
• a shift from replace to repair
• a shift from drill and fill to analyze, predict and manage "
Also: lieber abwarten als Bohren, mehr Reparieren als Erneuern .
Weitere neue Erkenntnisse:
- um eine Wurzelbehandlung zu vermeiden, kann eine verbleibende Karies mit Kunststoff versiegelt werden. Voraussetzung ist, dass die Füllung, die darüber gelegt wird, vollständig dicht ist.
- kleine Kariesstellen können unter Beobachtung belassen werden, wenn sie vom Patienten gereinigt werden können.
- Nanopartikel aus Titanimplantaten können in der Umgebung der Implantate Schädigungen der Knochenzellen hervorrufen
- Weichmacher in Plastikflaschen können die Zahnschmelzentwicklung stören
- die 2x tägliche Anwendung von Fluoridzahnpasta über 3 Minuten macht 80% des Erfolgs bei der Kariesreduktion aus.
- auch verbleibende Beläge werden vom Fluorid erreicht.
- eine professionelle Zahnreinigung oberhalb des Zahnfleisches hat nur unter ästhetischen Gesichtspunkten ihre Berechtigung - einem Zahnfleischrückgang (Parodontitis) kann sie nicht vorbeugen
- durch professionelle Reinigung der Wurzeloberflächen können 80% der hoffnungslosen Zähne über 13 Jahre erhalten werden
- Knochendefekte an Implantaten nach einigen Jahren erfordern eine regelmäßige Reinigung der Implantatoberflächen mindestens 3 mal jährlich, führen trotz dieser aufschiebenden Maßnahmen
letztlich zum Verlust des Implantats
- ein Immun-Test auf Stoffe, die aus unzureichenden Wurzelkanalbehandlungen austreten, lässt eine Verlaufskontrolle nach einer neuen Wurzelkanalfüllung zu.
- Wurzelbehandlungen mit Mikroskop werden in Gutachten mit herkömmlichen Methoden verglichen und als "eigene Therapieform" bezeichnet, bei der bessere Resultate zu erwarten sind. Durch moderne
Aufbereitungsverfahren wird die Wurzelkanaloberfläche deutlich besser gereinigt
- Parodontitisbehandlungen können das Risiko von Allgemeinerkrankungen reduzieren und der Zustand des Zahnhalteapparats ist umgekehrt ein wichtiger Indikator für die Allgemeingesundheit
- Eine Reduzierung des Verzehrs raffinierter Zucker (besonders auch in Softdrinks) wirkt sich stärker auf die Parodontitis aus als das Zähneputzen
- Allergien auf Kunststoffe nehmen zu, derzeit sind etwa 5% der Patienten allergisch.
- besonders problematisch sind leichtflüchtige Stoffe wie HEMA und TEGDMA, die in vielen Composite-Kunststoffen enthalten sind.
- Gesunde überzählige Zähne, z.B. Weisheitszähne können in Stammzellenbanken eingefroren werden und dem Spender später vielleicht einmal das Leben retten, weil die Zellen der Zahnpulpa
besser geeignet sind als Zellen aus der Nabelschnur. Zähne aus diesen Stammzellen zu züchten bleibt aber noch Zukunftsmusik.